Afrikas Wilder Westen – Die Wüstenpferde der Namib

Produziert von Interspot Film Gmbh für die Sendereihe „Universum“ ORF  Erstausstrahlung:  14. Oktober 2014

Regie: Franz Leopold Schmelzer
Kamera: Liane Steenkamp
Musik: Roman Kariolou
Schnitt: Roland Buzzi

Die älteste Wüste der Welt ist gleichzeitig die trockenste – Die Namib. Gelegen zwischen Atlantik, dem malerischen Fish-River-Canyon und im Norden Angola. Die Wüste ist flächenmäßig größer als Österreich.

Hier können nur Spezialisten, die sich über Jahrtausende an die harschen Bedingungen angepasst haben, überleben: Oryx-Antilopen, Strauße oder Hyänen. Doch die Namib beheimatet auch eine Tierart, die aus Europa kommt und erst seit 100 Jahren den Bedingungen der Wüste ausgesetzt ist: Pferde. Sie sind Relikte des Diamantenbooms der deutschen Kolonialzeit – ebenso zurückgelassen wie die Geisterstädte der Minen, die vom Sand zurückerobert wurden und eine Wildwest-Atmosphäre schaffen.

200 Tiere – Nachfahren des einstigen Bestandes aus deutschen und englischen Militärpferden, die nach dem Ersten Weltkrieg in die Wüste versprengt wurden – leben noch, behaupten sich gegen Dürre, Hitze und die ständigen Sandstürme, ständig bedroht von Skorpionen, Schlangen und Hyänen.

Nur ein altes Bohrloch, mit dessen Wasser einst das Zentrum der Region, Lüderitz, und die deutsche Eisenbahnlinie versorgt wurden, hilft ihnen zu überleben. Solange die Pferde im weiteren Umkreis des Brunnens bleiben, ist gesichert, dass sie nicht verdursten. Oft aber sind die erreichbaren Weidegründe bereits abgegrast – über lange Perioden im Jahr herrscht Mangel an Nahrung. So hängt das Überleben der Pferde jedes Jahr aufs Neue an einem seidenen Faden. Es ist davon abhängig, ob die ohnehin seltenen Regenfälle kommen oder nicht.

Dieser Dokumentarfilm erzählt das Schicksal der Herde, nicht eine homogene große Herde, sondern unterteilt je nach Leithengst in mehrere kleinere Gruppen. Junge Hengste bilden überhaupt eigene Gangs. Liane Steenkamp heftete sich mehr als 100 Tage an deren Hufe.  Im Schnitt mußten wir die Geschichte um die Herde spinnen und die Spannungselemente richtig positionieren  und grausame Bilder sparsam einsetzen.

International Emmy Award 2015 –  Nominee  –  Unter den letzten 4 Dokus  weltweit
Goldmedaille New York Filmfestival 2015 – Kamera
Dauvielle Green Award Filmfestival 2015 – Gold Award

Dieser Dokumentarfilm wurde ausgestrahlt von ORF, der ARD, ARTE, 3 SAT, Polen, National Geographic und vielen anderen Kanälen